Dustin

Hallo du,

ich bin Dustin! Einer von den Kleinen, die noch nicht ganz verstehen, warum die Welt manchmal so hart sein kann. Ich erinnere mich an etwas Warmes, Sanftes – Mama vielleicht – und dann auf einmal an nichts als Kälte. Als ich die Augen öffnete, lag ich mit Dori, Dipsy, Dörte, Donut und Da Vinci in einem Karton. Wir drückten uns eng zusammen, so gut wir konnten, aber wir waren einfach zu klein, um uns selbst zu trösten.

Im Shelter wurde es heller, die Menschen dort sind gut zu uns. Ihre Hände fühlen sich warm an, und manchmal kann ich für einen Moment vergessen, wie sehr wir gefroren haben. Aber wenn die Nacht kommt, merke ich, wie winzig wir wirklich sind. Zu jung, um zu verstehen. Zu jung, um ohne Mama durch den Winter zu kommen.

Ich lege meinen Kopf oft auf den Rücken einer meiner Geschwister und stelle mir vor, wie sich ein Zuhause anfühlen würde. Ein Ort, an dem ich nicht mehr zittere, an dem jemand über mich wacht und mir sagt:
„Alles gut, kleiner Dustin. Du musst nicht mehr kämpfen.“

Ich wünsche mir so sehr ein warmes Plätzchen, bevor der Winter uns einholt.
Vielleicht wartet irgendwo genau der Mensch, der mich sieht – und mich nach Hause holt.

Dein Dustin

P.S. Auch suche ich noch einen lieben Paten!